31 - Daraufhin entgegnete Jakob Laban: “Da ich mich fürchtete, weil ich vermutete, du könntest mir deine Töchter entreißen.
32 - Bei dem du aber dein Götterbild findest, derjenige soll nicht lebend bleiben! Durchsuche in Anwesenheit unserer Stammesgenossen alles, was ich bei mir trage, und nimm solches an dich, was dir gehört!” Jakob jedoch wusste nicht, was Rahel entwendet hatte.
33 - Danach ging Laban in das Zelt von Jakob, in Leas Zelt und in das Zelt beider Mägde; er fand jedoch nichts. Aus Leas Zelt ging er anschließend in das Zelt von Rahel.
34 - Diese jedoch hatte das Götterbild genommen und es in die Kamelsänfte gelegt und sich oben auf gesetzt. Laban durchsuchte nun das komplette Zelt; er fand jedoch nichts.
35 - Diese hatte nämlich ihrem Vater mitgeteilt: “Oh Herr, sei nicht ungehalten weil ich vor dir nicht aufstehen kann, da ich unwohl bin nach der Frauen Art und Weise!” Dadurch hatte Laban trotz seines Suchens das Götterbild nicht finden können.
36 - Daraufhin wurde Jakob zornig und machte Laban Vorwürfe in lauter Art und Weise mit den Worten: “Was habe ich nun also verbrochen und was verschuldet, dass du mich so hitzig verfolgt hast?
Anmerkung: Nun ja, - ehrlich ist das Verhalten gerade nicht zu nennen – mal sehen, was aus diesem Betrug gegenüber Laban wird, in den nun folgenden Versen.. . Microposter 27.12.16
37 - Nun hast du alle meinen Hausrat durchforstet: was hast du denn von deinem gesamten Hausrat gefunden ? Leg es hierhin, vor meine und deine Stammesgenossen: jene sollen entscheiden, wer wohl von uns beiden im Recht ist !
38 - Zwanzig Jahre bin ich nun bei dir gewesen: deine Mutterschafe und deine Ziegen haben niemals fehlgeworfen, und von den Böcken des Kleinviehs habe ich keinen verspeist.
39 - Wenn ein Stück Vieh von den wilden Tieren gerissen war, so habe ich es nicht zu dir bringen dürfen, sondern ich habe es ersetzen müssen, denn du hast dies von mir gefordert, ganz egal ob es bei Tag oder bei Nacht geraubt wurde.
40 - So also erging es mir bei dir: tagsüber kam ich vor Hitze um und nachts fröstelte ich und es kam kein Schlaf in meine Augen.
Anmerkung: Jetzt erklärt sich die nicht gerade ehrenhafte Handlungsweise Jakobs gegenüber Laban in den vorangegangenen Versen. Darauf hatte ich schon gewartet. Jakob hat das eine mit dem anderen vergolten. Microposter 02.01.17
41 - Nun sind es zwanzig Jahre her, dass ich dir in deinem Haus gedient habe: vierzehn Jahre um deiner beiden Töchter willen und sechs weitere Jahre bei dem Kleinvieh, und zehnmal hast du mir den Lohn verändert.
42 - Wenn ich nicht den Gott meines Vaters, der auch der Gott Abrahams war, den ebenfalls Isaak verehrte, bei meiner Seite gehabt hätte, ja, dann hättest du mich sogar mit leeren Händen wegziehen lassen! Jedoch Gott hat mein Elend und die mühsame Arbeit durch meine Hände gesehen und gestern Nacht sein Urteil mitgeteilt!”
43 - Laban antwortete Jakob wie folgt: “Diese Töchter sind meine Töchter, und diese Kinder sind meine Kinder und das Vieh ist mein Vieh - und alles, was du hier sehen kannst, gehört mir! Jedoch was könnte ich heute noch für diese meine Töchter tun oder für deren Kinder, die sie geboren haben?
44 - So komm also, und lass uns beide einen Vertrag schließen, welcher als Zeuge zwischen dir und mir dienen soll!”
45 - Daraufhin nahm Jakob einen Stein und richtete diesen als Denkstein auf;
46 - anschließend sprach er zu seinen Stammesgenossen: “Lest Steine zusammen!” Diese holten dann Steine und bildeten einen Haufen damit und hielten dann dort auf diesem Steinhaufen ein Essensmahl.
47 - Und Laban gab diesem den Namen `Jegar-Sahadutha` (in aramäischer Sprache soviel wie: `Haufen des Zeugnisses`), Jakob jedoch nannte ihn `Galed` (in hebräischer Sprache soviel wie: ein als Zeuge dienender Haufen).
48 - Daraufhin sprach Laban: “Dieser Steinhaufen soll heute ein Zeuge sein zwischen dir und mir!” Darum nannte er ihn `Galed`.
49 - und den Denkstein, den er aufgestellt hatte, nannte er `Mizpa` (soviel wie: Warte oder Wacht), indem er sprach: “Der HERR soll Wächter sein zwischen mir und dir, wenn wir uns aus den Augen verloren haben!
50 - Solltest du jedoch jemals meine Töchter schlecht behandeln und noch weitere Frauen zu meinen Töchtern hinzunehmen, wenn dann auch kein Mensch bei uns sein sollte, bedenke unbedingt: Gott ist Zeuge zwischen uns beiden!”
51 - Weiterhin sagte Laban zu Jakob: “Sieh, der Steinhaufen hier und der Denkstein hier, welchen ich zwischen mir und dir hier aufgerichtet habe:
52 - dieser Steinhaufen soll ein Zeuge und der Denkstein hier ein Zeugnis darstellen, dass ich nicht über diesen Steinhaufen zu dir hinübergehen darf, und du nicht über diesen Steinhaufen und diesen Denkstein zu mir in böser Absicht hinübergehen darfst.
53 - Der Gott Abrahams und der Gott Nahors sollen Richter zwischen dir und mir sein, jeweils der Gott des Stammvaters!” Als aber Jakob bei dem Gott, welchen sein Vater Isaak verehrte, schwur,
54 - vollzog er ein Schlachtopfer auf dem Berg und lud seine Stammesgenossen zur Teilhabe am Essensmahl ein. So wurde also das Mahl abgehalten und sie übernachteten auf dem Berg.